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Unabhangige Beratung: Warum der First-Principle-Ansatz ERP- und Digitalisierungsprojekte rettet

Geschrieben von Dr. Harald Dreher | Sep 2, 2025 8:48:30 AM


Von der Symptombekämpfung zur Ursache: Warum bis zu 80% der Transformationsprojekte ihre Ziele verfehlen

Sie haben es schon oft gehört: „Das Projekt ist gescheitert“, „Wir haben die Ziele nicht erreicht“, „Der ROI ist nicht messbar“. Diese Sätze hallen durch die Büros mittelständischer Unternehmen, die viel Geld in Digitalisierungs- oder ERP-Projekte investiert haben und am Ende nur eine teure Insellösung oder ein kaum genutztes System vorfinden. Aber warum scheitern so viele dieser Vorhaben?

Die Antwort liegt oft nicht an der Technologie selbst, sondern am Ansatz der Beratung. Der Markt ist überschwemmt von Beratern, die „Best Practices“ anpreisen und Standardlösungen von der Stange verkaufen.

Sie scannen oberflächlich die Symptome, schlagen eine vorgefertigte Lösung vor und verschwinden, bevor die ersten Probleme in der Umsetzung auftreten. Das Ergebnis ist eine Art „Beratungs-Quick-Fix“, der die eigentlichen Ursachen ignoriert.

Was der Markt wirklich braucht, sind Berater, die nicht nur die offensichtlichen Probleme sehen, sondern auch die verborgenen Schwachstellen und ungenutzten Potenziale. Wir sprechen hier von der strategischen Tiefe, die über das einfache „Was“ hinausgeht und sich auf das „Warum“ und „Wie“ konzentriert. Der traditionelle Ansatz führt zu einem kritischen Market Gap: Es werden standardisierte Lösungen für einzigartige Herausforderungen angeboten.

 

Der Dreher-Ansatz: First Principles statt Best Practices

Bei Dreher Consulting glauben wir nicht an vorgefertigte Lösungen. Wir glauben an die Kraft des First-Principle-Ansatzes. Dieser Denkansatz, populär gemacht durch Persönlichkeiten wie Elon Musk, bedeutet, dass man ein Problem auf seine fundamentalsten, unbestreitbaren Wahrheiten herunterbricht und von dort aus eine neue Lösung entwickelt. Anstatt zu fragen „Wie haben es andere gemacht?“, fragen wir: „Was sind die Grundbausteine dieses Problems?“

Das mag nach viel Aufwand klingen, aber genau dieser Weg führt zu nachhaltigem Erfolg und messbaren Ergebnissen. Hier sind drei anonymisierte Kundenprojekte, die diesen Ansatz in der Praxis belegen:

 

Case Study 1: ERP-Transformation im Großhandel

Ein mittelständisches Großhandelsunternehmen mit komplexen Logistikprozessen stand vor dem Scheitern der ERP-Einführung. Ein externer Dienstleister hatte die „Best Practice“-Module eines großen Anbieters implementiert, doch die internen Prozesse wurden ignoriert. Das Ergebnis: ein starres System, das mehr hinderte als half.

 

Wir haben nicht die Software gewechselt. Wir haben das Problem von Grund auf neu analysiert. Anstatt die Mitarbeiter an das starre System anzupassen, haben wir die Kernprozesse der Logistik neu definiert und das System entsprechend angepasst. Wir haben die logistischen Prozesse nicht nur digital abgebildet, sondern so optimiert, dass sie 35 % effizienter liefen. Plötzlich war das System kein Hindernis mehr, sondern ein Wettbewerbsvorteil. Der ROI war nach 18 Monaten nicht nur erreicht, sondern übertroffen.

 

Case Study 2: Digitalisierungsstrategie in der Lebensmittelindustrie

Ein Lebensmittelhersteller hatte verschiedene Insellösungen für Marketing, Vertrieb und Produktion. Man hatte das Gefühl, „digital zu sein“, aber der Überblick und die Steuerung fehlten. Die vorherige Beratung empfahl ein kostspieliges Komplettsystem, das die Mitarbeiter überfordern würde.

 

Wir haben uns stattdessen die fundamentalen Kunden- und Produktionsprozesse angesehen. Es stellte sich heraus, dass der größte Engpass in der Datenerfassung lag. Anstatt sofort in teure Software zu investieren, haben wir eine schrittweise Strategie entwickelt, die auf der Integration bestehender Systeme und der schrittweisen Automatisierung von manuellen Prozessen basierte. Innerhalb von 6 Monaten konnten wir die Datenerfassung automatisieren, was zu 15 % schnelleren Produktionszyklen und einer signifikant verbesserten Supply-Chain-Transparenz führte.

 

Case Study 3: Nachhaltigkeits-Integration im Professional Services

Ein Dienstleistungsunternehmen sah Nachhaltigkeit als lästige Compliance-Aufgabe. Die gesetzlichen Anforderungen waren eine Bürde, die man irgendwie abhaken musste. Der übliche Beratungsansatz wäre hier gewesen, ein Audit durchzuführen und eine Checkliste abzuarbeiten.

 

Wir sahen das anders. Wir haben die Nachhaltigkeit nicht als Last, sondern als Chance für die interne Effizienz und das Employer Branding positioniert. Wir haben nicht nur die ISO-27001-Anforderungen für die IT-Infrastruktur analysiert, sondern auch die Prozesse so umgestaltet, dass sie nachhaltiger wurden. Das Ergebnis war eine 50%ige Reduktion des Papierverbrauchs und eine spürbare Steigerung der Mitarbeitermotivation. Die Compliance war ein Nebeneffekt, nicht das Hauptziel.

 

So erkennen Sie echte Beratungsqualität: Ein Decision Framework

Die Wahl des richtigen Beratungspartners ist eine der wichtigsten strategischen Entscheidungen für ein Unternehmen. Hier ist ein kurzes Framework, das Ihnen dabei hilft, die Spreu vom Weizen zu trennen:

Die 5 kritischen Fragen vor der Beraterauswahl

  1. Stellen sie die richtigen Fragen? Ein guter Berater stellt unbequeme Fragen. Er fragt nicht nur nach den Symptomen, sondern auch nach den Ursachen. Er hinterfragt Ihre Annahmen und regt zum Umdenken an.

  2. Haben sie einen Plan, bevor sie die Daten haben? Wenn Ihnen jemand sofort eine Lösung verkauft, bevor er Ihre Prozesse im Detail verstanden hat, ist das ein klares Warnsignal.

  3. Haben sie anonymisierte, konkrete Case Studies? Fragen Sie nach anonymisierten Beispielen aus Ihrer Branche. Fragen Sie nach den Herausforderungen, dem Vorgehen und den messbaren Ergebnissen.

  4. Reden sie von Prozessen oder nur von Technologie? Technologie ist nur ein Werkzeug. Der Fokus sollte immer auf der Optimierung der Prozesse und der Menschen liegen.

  5. Wie messen sie den Erfolg? Lassen Sie sich nicht von abstrakten Versprechungen blenden. Verlangen Sie nach konkreten Metriken und einem Plan, wie der Erfolg gemessen und nach der Projektphase sichergestellt wird.

 

Red Flags: Woran Sie Standard-Beratung erkennen

  • Der "Wir machen das immer so"-Satz: Jedes Unternehmen ist einzigartig.

  • Buzzword-Bingo: Wenn Sie einen Satz hören, der nur aus Buzzwords besteht (z. B. "Wir transformieren Ihre digitale Ökonomie durch agile AI-Plattformen"), laufen Sie.

  • Keine messbaren KPIs: Wenn der Erfolg nicht messbar ist, kann er auch nicht nachgewiesen werden.

 

Die nächsten Schritte für Ihren Projekterfolg

Egal, ob es um die Einführung eines neuen ERP-Systems, die Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie oder die Integration von Nachhaltigkeit geht – der Weg zum Erfolg beginnt mit einem Paradigmenwechsel. Es geht darum, nicht nur oberflächlich zu kratzen, sondern die Dinge bis auf ihre Grundbausteine herunterzubrechen. Es ist die Kunst, das „Warum“ zu verstehen, bevor man das „Wie“ plant.

Sind Sie bereit, Ihre Herausforderungen aus einer neuen Perspektive zu betrachten?