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Wann lohnt sich eine unabhangige ERP-Beratung fur ein Unternehmen?

Dr. Harald Dreher By: Jun 24, 2025

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Viele mittelständische Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ein neues ERP-System auszuwählen und einzuführen.

Eine unabhängige ERP-Beratung kann sich genau dann lohnen, wenn neutraler, prozessorientierter Rat gefragt ist und keine versteckten Herstellerinteressen im Spiel sein sollen. Gerade bei der ERP-Auswahl und ERP-Einführung im Mittelstand bringt eine herstellerneutrale Beratung großen Mehrwert: Sie hilft, Anforderungen klar zu definieren, die passende Software objektiv auszuwählen und das Projekt strategisch erfolgreich umzusetzen. Dieser Artikel zeigt, wann und warum externe unabhängige ERP-Consultants sinnvoll sind, welche Methoden sie einsetzen und wie Unternehmen – etwa aus Großhandel oder der Dienstleistungsbranche – konkret davon profitieren können.

 

Hintergrund und Relevanz

Ein ERP-System bildet das digitale Rückgrat vieler Geschäftsprozesse. Fehler bei der ERP-Projektplanung oder eine unpassende Systemwahl können gravierende Folgen haben – von ineffizienten Abläufen bis hin zu Projektabbruch. Laut Gartner scheitern bis zu 75 % aller ERP-Projekte an zu hohen Kosten und verfehlen ihre Ziele. Insbesondere mittelständische Firmen verfügen selten über aktuelles ERP-Markt-Know-how; über die Hälfte arbeitet noch mit veralteten Systemen, weil ihnen der Überblick über moderne Lösungen fehlt. Hier kommt die Relevanz externer Experten ins Spiel: Unabhängige ERP-Berater bringen Best Practices und Marktkenntnis mit, um Projekte auf Kurs zu halten und Fehlentscheidungen vorzubeugen.

 

Herausforderungen im ERP-Projekt ohne unabhängige Beratung

Ohne neutrale Beratung laufen ERP-Projekte Gefahr, von Beginn an in die falsche Richtung zu gehen. Typische Herausforderungen sind:

  • Fehlende objektive Evaluierung: ERP-Systeme sind keine Einheitsprodukte. Berater mit versteckten Agenden empfehlen womöglich ein System, dem wichtige Funktionen fehlen – das Unternehmen muss dann mit teuren Anpassungen und Workarounds leben. Eine solche Fehlauswahl mindert langfristig die erhofften Geschäftsvorteile.

  • Kostenüberschreitungen und geringe Rentabilität: Voreingenommene Empfehlungen unterschätzen oft Aufwand und Kosten der Einführung. Versteckte Lizenzkosten oder aufwändige Anpassungen können das Budget sprengen. Die Folge: Das Projekt kostet ein Vielfaches des Plans und der Nutzen bleibt hinter den Erwartungen zurück.

  • Widerstände und Vertrauensverlust: Eine ERP-Einführung braucht breite Unterstützung im Unternehmen. Scheitert ein Projekt durch eine falsche Systemwahl oder schlechte Beratung, sinkt das Vertrauen der Mitarbeiter und Führungskräfte in solche Initiativen. Zukünftige Digitalisierungsprojekte stoßen dann auf Misstrauen und Akzeptanzprobleme.

  • Schwache Verhandlungsposition: Ohne unabhängigen Experten fehlt dem Unternehmen oft die Erfahrung, um mit ERP-Anbietern auf Augenhöhe zu verhandeln. Implementierungspartner oder Herstellernah-Berater haben meist eigene Interessen; als Kunde riskiert man suboptimale Vertragskonditionen. Ein unabhängiger Berater hingegen kann frei von Vendor-Interessen auftreten und vorteilhafte Konditionen aushandeln.

 

Diese Risiken verdeutlichen, warum es in kritischen ERP-Projekten sinnvoll ist, externe Expertise hinzuzuziehen. Unabhängige ERP-Berater minimieren erfahrungsgemäß Projektrisiken, beschleunigen Auswahl und Einführung und erhöhen die Erfolgsquote ultraconsultants.com.

 

Rolle und Verantwortung unabhängiger Berater

 

Rolle-und-Verantwortung-unabhangiger-Berater

Ein unabhängiger ERP-Berater agiert als Anwalt des Kunden im gesamten Projekt. Frei von Herstellerbindungen kann er ausschließlich die Ziele des Unternehmens vertreten. Typische Rollen und Verantwortlichkeiten eines solchen Beraters sind unter anderem:

  • Prozessanalyst und Architekt: Zunächst analysiert der Berater die bestehenden Geschäftsprozesse und die IT-Landschaft des Unternehmens. Mit einem Enterprise-Architecture-Ansatz betrachtet er die Gesamtarchitektur – von Anwendungen bis Datenflüssen – und identifiziert Lücken sowie Optimierungspotenziale. So entsteht ein klares Bild der Anforderungen und Schnittstellen für das neue ERP-System.

  • Neutrale/r Evaluator/in: Auf Basis der Prozessanalyse formuliert der Berater ein detailliertes Anforderungsprofil (Lastenheft). Er kennt den ERP-Markt und erstellt eine Longlist potentieller Lösungen, die er herstellerneutral bewertet. In Workshops moderiert er systemoffen, stellt kritische Fragen und sorgt dafür, dass Anbieter-Demos gezielt die Anforderungen des Kunden adressieren – nicht nur Hochglanz-Präsentationen ablaufen.

  • Projektplaner und Moderator: Der Berater unterstützt das interne Projektteam bei der realistischen Planung von Budget, Ressourcen und Timeline. Durch Erfahrung aus vielen ERP-Projekten kann er transparente Einblicke, realistische Zeitpläne und ehrliche Risikoeinschätzungen liefern. Während der Implementierung moderiert er zwischen den Beteiligten (Fachabteilungen, IT, Anbieter) und behält den Überblick über offene Punkte, Tests und Meilensteine.

  • Interessenvertreter und Qualitätsmanager: In Vertragsverhandlungen und während der ERP-Einführung wahrt der unabhängige Berater strikt die Kundeninteressen. Er prüft Leistungszusagen der Anbieter, begleitet Abnahmetests und stellt sicher, dass vereinbarte Qualitätskriterien erfüllt werden, bevor das System live geht. Bei Problemen spricht er diese offen an und treibt Lösungen voran – ohne Beschönigung oder Verkaufsdruck.


Durch diese Rollen schafft eine unabhängige ERP-Projektberatung Vertrauen, Transparenz und eine klare Ausrichtung am Nutzen für das Unternehmen.

 

Methoden und Mehrwert

Unabhängige ERP-Berater arbeiten nach strukturierten Methoden, um Projektqualität und Mehrwert für den Kunden zu maximieren. Drei zentrale Aspekte sind dabei hervorzuheben:

Von Prozessanalyse bis Enterprise Architecture

Am Anfang steht stets die genaue Prozessanalyse. Hierbei erfasst der Berater die Ist-Prozesse aller relevanten Unternehmensbereiche – vom Vertrieb über die Logistik bis zum Finanzwesen. Anders als eine rein technische Beratung legt die unabhängige ERP-Beratung den Fokus darauf, wie das Unternehmen arbeitet und wo Schwachstellen liegen. So wird beispielsweise dokumentiert, welche Prozesse heute manuell oder doppelt laufen, wo Medienbrüche bestehen und welche Anforderungen daraus an ein neues System resultieren.

Im nächsten Schritt übersetzt der Berater diese Prozesse in ein Soll-Konzept: Welche Abläufe sollen künftig durch das ERP-System unterstützt oder automatisiert werden? Dabei fließt der Enterprise-Architecture-Gedanke ein – es wird also betrachtet, wie das ERP in die gesamte IT-Landschaft passt. Dieses Architekturdenken stellt sicher, dass das neue System sich nahtlos in bestehende Anwendungen (z. B. CRM, E-Commerce, Buchhaltung) integriert und zukünftige Erweiterungen (etwa für Business Intelligence oder Produktionssteuerung) berücksichtigt. Das Ergebnis ist ein ganzheitliches ERP-Bebauungsplan-Konzept, das Prozesse, Funktionen und Schnittstellen abbildet. Letztlich kombiniert eine unabhängige ERP-Beratung immer Prozess-Know-how mit Enterprise Architecture Beratung, um sowohl die Abläufe als auch die Systemarchitektur optimal auszurichten.


Dieser prozessorientierte Ansatz unterscheidet sich deutlich von einer reinen Feature-Orientierung. Erfahrungsgemäß scheitern ERP-Projekte oft, wenn Unternehmen nur nach Feature-Listen entscheiden und die Prozessanforderungen der Fachabteilungen vernachlässigen. Die unabhängige Beratung sorgt dafür, dass zuerst die Geschäftsprozesse optimiert und standardisiert werden und danach das ERP-System als passendes Werkzeug ausgewählt wird – nicht umgekehrt. Marktstudien zeigen, dass erfahrene ERP-Consultants genau mit diesem Prozessfokus arbeiten und die Technologie stets als Mittel zum Zweck sehen.

Begleitung der Einführung – Vertretung der Kundenseite

Ist die Software ausgewählt, beginnt die entscheidende Phase der ERP-Einführung. Hier zahlt sich unabhängige Beratung besonders aus: Der Berater übernimmt eine aktive Rolle in der Projektsteuerung, oft als Schnittstelle zwischen dem internen Projektteam und dem Implementierungspartner. Die ERP-Einführung bringt erfahrungsgemäß eine neue Reihe von Herausforderungen mit sich – von Datenmigration über Systemkonfiguration bis hin zu Endanwender-Schulungen und Change Management. Ein guter ERP-Berater kennt diese Hürden und hat erprobte Methoden, um sie zu meistern.

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Konkret unterstützt die unabhängige Beratung in der Einführungsphase zum Beispiel im Testmanagement: Es wird ein Testkonzept erstellt, das alle kritischen Geschäftsprozesse umfasst. Der Berater koordiniert Integrations- und Abnahmetests, stellt sicher, dass Fehler systematisch erfasst und behoben werden, und wahrt den Überblick über den Testfortschritt. Auch beim Cutover, also dem Übergang vom Altsystem zum neuen ERP, ist er federführend dabei, einen soliden Migrationsplan zu erarbeiten – inklusive Datenübernahmen, Parallelbetriebs-Phasen oder Fallback-Szenarien. Wichtig ist hierbei die Neutralität: Der externe Berater beurteilt sachlich, ob das System bereit für den Go-live ist, ohne interne Schönfärberei oder externen Go-live-Druck.

Während des gesamten Einführungsprojekts nimmt der unabhängige Berater ausschließlich die Perspektive des Kunden ein. Er hinterfragt kritisch die Vorschläge des ERP-Anbieters, wenn diese nicht zum vereinbarten Ziel passen, und fordert gegebenenfalls Nachbesserungen ein. Diese konsequente Vertretung der Kundenseite erhöht die Erfolgschancen erheblich: Das Projekt bleibt im Zeit- und Budgetrahmen, und das Unternehmen erhält am Ende genau die Lösung, die es benötigt – nicht eine, die ein Anbieter verkaufen wollte.

Hinweis: Möchten Sie sicherstellen, dass Ihre ERP-Einführung reibungslos verläuft? Vereinbaren Sie ein unverbindliches Erstgespräch mit einem unabhängigen ERP-Experten – darin lässt sich klären, wie Sie Testplanung, Datenmigration und Go-live optimal vorbereiten.

Praxisbeispiel Unternehmens-Gruppe

Ein praktisches Beispiel verdeutlicht den Mehrwert unabhängiger ERP-Beratung: Eine mittelständische Unternehmensgruppe aus der Bauausbau-Branche (sechs Schwesterfirmen in Entwicklung, Installation, Service und Beratung) stand vor der Ablösung ihres alten ERP-Systems. Die interne IT war mit der komplexen Prozesslandschaft der Gruppe herausgefordert - oder umgekehrt, das Business hatte mit der komplizierten IT Abwicklung viel Aufwand – jede Firma hatte leicht unterschiedliche Abläufe und Anforderungen. Man entschied sich, eine externe unabhängige ERP-Projektberatung hinzuzuziehen, um dieses strategische Projekt zu begleiten.

Die Dreher Consulting ERP-Berater starteten mit einer ganzheitlichen Prozessaufnahme über alle Gesellschaften hinweg. Dabei wurden Doppelarbeiten und medienbruchreiche Abläufe identifiziert, etwa in der Angebotserstellung und im Serviceeinsatz. Durch Workshops mit allen Fachbereichen entstand eine gemeinsame, optimierte Prozesslandkarte. Alle Branchenspezifischen Anforderungen wurden berücksichtigt. (TGE, Ausschreibungsportale, technische Spezifikationen, Normen, VOB etc.). Darauf aufbauend formulierte der Berater ein konsolidiertes Anforderungsdokument für die ERP-Auswahl, das sowohl die gemeinsamen Kernprozesse als auch firmenspezifische Besonderheiten berücksichtigte.

Mithilfe eines Enterprise-Architecture-Ansatzes entwickelte die Beratung außerdem ein Zielbild für die IT-Landschaft der Gruppe: Einige Insellösungen (z. B. separate Planungstools) sollten durch Modules des neuen ERP abgelöst, andere Spezialanwendungen über standardisierte Schnittstellen angebunden werden. Diese Systemarchitektur-Planung verhinderte spätere Integrationsprobleme und schaffte von Anfang an Klarheit, welche Rolle das ERP im Gesamtgefüge spielen würde.

Die ERP-Auswahl erfolgte anschließend strikt objektiv: Aus einer Longlist von ERP-Anbietern filterte der Berater anhand der Anforderungen eine Shortlist von Lösungen heraus. Diese drei Anbieter mussten in Demo-Workshops ihre Systeme an realen Prozessszenarien der Frimen-Gruppe präsentieren. Am Ende des Auswahlprozesses stand ein klarer Favorit, der sowohl funktional passte als auch das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bot. Durch die neutrale Moderation war das Votum intern unstrittig und von allen Geschäftsführern und Beteiligten mitgetragen.

In der Einführungsphase zeigte sich erneut der Wert der unabhängigen Begleitung. Der Berater etablierte ein straffes Projektmanagement: Wöchentliche Status-Meetings mit allen Teilprojekten, transparente Berichtswege und ein strenges Change-Request-Verfahren sorgten dafür, dass weder Zeitplan noch Budget aus dem Ruder liefen. Besonders beim finalen Test und Cutover war seine Erfahrung Gold wert – potenzielle Risiken (etwa Datenqualitätsprobleme beim Import) wurden früh erkannt und gemeinsam mit dem ERP-Implementierungspartner gelöst.

Praxisbeispiel-Unternehmens-Gruppe

Das Ergebnis: Die Unternehmensgruppe konnte durch die externe Beratung ihren internen Projekt- und Betriebsaufwand um über 20 % senken. Dies gelang durch verschlankte Prozesse, klares Anforderungsmanagement und eine Softwareauswahl, die Überflüssiges vermied. Gleichzeitig wurden die Nutzer zufriedener, da das neue System von Anfang an entlang ihrer echten Abläufe konfiguriert war. Dieses Beispiel illustriert, wie sich eine Investition in unabhängige ERP-Beratung in handfeste Vorteile übersetzen kann – von Kostenersparnis über höhere Produktivität bis zu besserer Akzeptanz im Unternehmen.

 

Schritt-für-Schritt-Ansatz

Wann genau lohnt es sich nun, eine unabhängige ERP-Beratung ins Boot zu holen und wie geht man dabei vor? Im Folgenden ein möglicher Schritt-für-Schritt-Ansatz, der sich in der Praxis bewährt hat:

Ausgangslage analysieren

Schritt 1: Zunächst gilt es, die Ausgangslage des Unternehmens nüchtern zu analysieren. Welche Pain Points gibt es in den aktuellen Prozessen? Wo stößt das vorhandene ERP-System an Grenzen, und welche strategischen Ziele sollen mit einer neuen Lösung erreicht werden? In dieser Phase – oft als Initialisierungs- oder Scoping-Phase bezeichnet – kann ein unabhängiger Berater helfen, den Fokus zu schärfen. Durch Interviews und Workshops mit Schlüsselpersonen aus IT und Fachabteilungen entsteht ein gemeinsames Verständnis der Projektziele. Ebenso werden alle bestehenden Systeme und Schnittstellen erfasst (Systemlandschaftsanalyse).

Wichtig ist, auch den Reifegrad der Organisation zu bewerten: Sind die Prozesse bereits standardisiert oder herrschen individuelle Abläufe vor? Gibt es einheitliche Stammdaten und definierte Verantwortlichkeiten? Diese Faktoren beeinflussen die Auswahl eines passenden ERP erheblich. Ein erfahrener Berater wird an dieser Stelle auch transparent machen, ob das Unternehmen zunächst interne Hausaufgaben erledigen sollte (z. B. Datenbereinigung oder Prozessharmonisierung), bevor es in die Software-Auswahl geht. Das Ergebnis von Schritt 1 ist idealerweise ein klar umrissener Projektauftrag inklusive Zielen, Scope und grobem Zeit- und Budgetrahmen.

Anforderungen definieren & Auswahl begleiten

Schritt 2: Auf Basis der analysierten Ausgangslage erfolgt nun die detaillierte Anforderungsdefinition. Alle Muss- und Kann-Funktionen des neuen ERP-Systems werden gemeinsam mit den Fachbereichen erarbeitet. Hier zahlt sich die Methode eines unabhängigen Beraters aus: Durch seine Marktkenntnis kann er früh einschätzen, welche Anforderungen realistisch sind und wie verschiedene ERP-Anbieter diese typischerweise abbilden. So entsteht ein Lastenheft bzw. ein Katalog von Use Cases, der als Richtschnur für die Markterkundung dient.

Die Auswahl selbst läuft in mehreren Stufen ab. Zunächst wird eine breite Vorauswahl (Longlist) getroffen – mögliche ERP-Lösungen, die prinzipiell infrage kommen (z. B. Branchenlösungen für Großhandel oder Projektgeschäft im Dienstleistungssektor). Ein unabhängiger Berater greift hier oft auf eine eigene Datenbank oder Erfahrung aus früheren Projekten zurück, um keine Option zu übersehen. Anschließend folgt eine strukturierte Bewertung und Shortlist: Anhand gewichteter Kriterien (abgeleitet aus den Anforderungen) werden die am besten passenden Systeme identifiziert. Dieser Prozess ist transparent dokumentiert, sodass das Unternehmen nachvollziehen kann, warum ein Anbieter z. B. aufgrund mangelnder Funktionen oder unpassendem Technologie-Stack ausgeschieden ist.

Anforderungen-definieren

Für die Shortlist-Kandidaten organisiert der Berater im nächsten Schritt Demo-Workshops und Angebotsrunden. Wichtig ist, dass diese Demos nicht von den Anbietern frei gestaltet werden, sondern einem klaren Drehbuch folgen, das die Prozesse des Kunden abbildet. So wird sichergestellt, dass alle Lösungen vergleichbar auf die gleichen Use Cases geprüft werden. Der unabhängige Berater moderiert diese Workshops, protokolliert Stärken und Schwächen jeder Lösung und sammelt das Feedback der Anwender. Gegebenenfalls führt er zusätzlich Referenzbesuche bei bestehenden Nutzern der Systeme durch oder holt Expertenmeinungen ein.

Am Ende von Schritt 2 steht eine fundierte Empfehlung für ein ERP-System, untermauert durch Fakten und objektive Bewertungsmaßstäbe. Häufig wird diese Empfehlung dem Management in Form eines Entscheidungsworkshops präsentiert. Dank der neutralen Herangehensweise und klaren Auswertung kann die Geschäftsführung darauf vertrauen, dass die vorgeschlagene Lösung wirklich die beste Übereinstimmung mit den Unternehmensanforderungen darstellt (und nicht etwa zufällig die Lösung, die ein bestimmter Anbieter gerne verkaufen wollte). Zudem unterstützt der Berater in dieser Phase bei den Vertragsverhandlungen: Er kennt übliche Lizenz- und Dienstleistungskonditionen und kann helfen, faire Preise und Vertragsklauseln auszuhandeln, ausschließlich im Interesse des Kunden.



Hinweis: Steht Ihr Unternehmen vor der ERP-Auswahl? Vereinbaren Sie ein unverbindliches Beratungsgespräch mit einem neutralen ERP-Berater, um Ihre Anforderungen zu schärfen und passende Anbieter kennenzulernen.

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Einführung steuern und neutral moderieren

Schritt 3: Ist die Entscheidung für eine ERP-Lösung gefallen, geht es an die Umsetzung. In dieser Phase übernimmt die unabhängige ERP-Beratung typischerweise eine Co-Projektleitung oder beratende Projektsteuerung. Das bedeutet, sie arbeitet eng mit dem internen Projektleiter und dem Implementierungspartner zusammen, behält jedoch eine neutrale Position. So kann sie bei Zielkonflikten oder Umsetzungsproblemen vermitteln und stets die Projektziele im Auge behalten.

Ein strukturierter Einführungsplan wird aufgestellt: Welche Teilprojekte (z. B. für Module wie Finanzen, Warenwirtschaft, Produktion) gibt es? Wer sind die Verantwortlichen auf beiden Seiten (Kunde und Dienstleister)? Welche Milestones und Quality Gates werden definiert? Der unabhängige Berater achtet darauf, dass diese Planung realistisch ist und alle notwendigen Schritte abdeckt – vom technischen Setup über Migrationstests bis zum Trainingskonzept für die Endanwender.

Im Verlauf der Implementierung fungiert er als Projektleiter um die Interessen unseres Kunden zu vertreten: Er leitet regelmäßige Jour-fixe Meetings, in denen offen über Fortschritte und Probleme gesprochen wird. Bei Abweichungen vom Plan erarbeitet er gemeinsam mit allen Stakeholdern Lösungen, anstatt Schuldzuweisungen zuzulassen. Dank seiner Erfahrung kann er früh erkennen, wenn bestimmte Themen (etwa Schnittstellen oder Datenmigration) mehr Aufmerksamkeit benötigen, und steuert gegen, bevor Risiken eskalieren.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist das konsequente Change Management und die Einbindung der Anwender in dieser Phase. Hier kann der Berater seine externe Sicht einbringen, um Kommunikationsmaßnahmen zu gestalten, Schulungsbedarfe zu identifizieren und ggf. zusätzliche Ressourcen vorzuschlagen, falls das interne Team überlastet ist. Bis zum Go-live hält er den Druck auf den Anbieter aufrecht, alle vertraglich vereinbarten Leistungen zu erbringen, und unterstützt das Unternehmen dabei, keine vorschnellen Abstriche hinzunehmen. Die neutrale Moderation zahlt sich besonders in Stresssituationen kurz vor dem Start aus: Alle Beteiligten ziehen an einem Strang, und das Projekt bleibt ihrer Sache – nämlich der bestmöglichen Lösung fürs Unternehmen – verpflichtet.

 

 Kriterien  ERP Projektarbeit durch Unternehmen selbst  Unterstützung durch unabhängige ERP Beratung  Beratung durch Softwarehaus 

Objektivität bei Softwareauswahl

Oft subjektiv, mangelnde Marktübersicht

Hoch, neutrale und objektive Bewertung

Eingeschränkt, Fokus auf eigene Produkte

Prozessanalyse und -optimierung

Meist eingeschränkt, interner Fokus

Ganzheitlich, systematische Optimierung

Partiell, softwarezentrierte Optimierung

Wissen über Markttrends und Lösungen

Begrenzt, stark auf interne Systeme fixiert

Hoch, breite Marktkenntnis und Trends

Gut, aber beschränkt auf eigene Lösungen

Projektmanagement-Erfahrung

Variabel, häufig wenig ERP-Erfahrung

Sehr hoch, umfassende Projektleitungserfahrung

Hoch, aber an eigener Software orientiert

Unabhängigkeit bei Verhandlungen

Uneingeschränkt, aber geringe Marktmacht

Vollständig unabhängig, starke Position

Gering, eigene Verkaufsinteressen

Risikomanagement bei Einführung

Oft unterschätzt, internes Risiko hoch

Proaktiv, erfahrungsbasiertes Risikomanagement

Teilweise, abhängig vom Anbieter

 

Kostenkontrolle und Budgettreue 

Variabel, häufiger Überschreitungen

Gut, kontinuierliche Kostenkontrolle

Variabel, oft versteckte Zusatzkosten

 

 

Fazit

Wann lohnt sich eine unabhängige ERP-Beratung? – Kurz gesagt: Immer dann, wenn ein ERP-Projekt für das Unternehmen strategisch wichtig ist und ein neutraler Blick von außen helfen kann, die besten Entscheidungen zu treffen. Gerade mittelständische Firmen, die selten ERP-Projekte stemmen, profitieren enorm von externer ERP-Projektberatung an ihrer Seite. Die unabhängige ERP-Beratung lohnt sich, wenn interne Ressourcen oder Erfahrungen begrenzt sind, wenn eine objektive Bewertung verschiedener ERP-Systeme gewünscht wird oder wenn ein laufendes Projekt zu scheitern droht und auf Kurs gebracht werden muss.

Durch die herstellerneutrale, prozessorientierte Vorgehensweise lassen sich Fehlentscheidungen vermeiden, die Projektdauer oft verkürzen und die Investition nachhaltig absichern. Unternehmen erhalten am Ende ein passendes ERP-System, optimierte Prozesse und ein intern getragenes Ergebnis. Die Beispiele und Methoden in diesem Artikel haben gezeigt, dass externe Beratung kein Luxus, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor sein kann.

Als Entscheidungsträger sollten Sie frühzeitig prüfen, ob eine unabhängige ERP-Projektberatung für Ihre Situation sinnvoll ist. Die Kosten solcher Beratungen machen sich in der Regel durch geringere Projektrisiken, schnellere Produktivsetzung und langfristig höhere Effizienz mehr als bezahlt.

Unsere Empfehlung: Zögern Sie nicht, bei kritischen ERP-Vorhaben einen externen Experten hinzuzuziehen oder zumindest in einem ersten Gespräch auszuloten, welchen Mehrwert eine unabhängige Beratung für Ihr Unternehmen bieten kann. Die Zukunft Ihres ERP-Projekts lässt sich proaktiv gestalten – mit neutraler Unterstützung, die sich einzig an Ihren Zielen orientiert.

 

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FAQ – Häufig gestellte Fragen zur unabhängigen ERP-Beratung

Unabhängige ERP-Beratung ist sinnvoll, wenn Unternehmen neutrale Unterstützung bei der ERP-Auswahl, Prozessoptimierung und ERP-Einführung benötigen, um das beste System zu identifizieren und Projektrisiken erheblich zu reduzieren.

Unabhängige ERP-Beratung vertritt ausschließlich Ihre Interessen, bietet neutrale Empfehlungen und objektive Prozessanalysen. Im Gegensatz dazu verfolgen Softwarehäuser eigene Vertriebsinteressen und fokussieren primär auf ihre Softwareprodukte.

Zu den konkreten Vorteilen gehören eine objektive Systemauswahl, systematische Optimierung Ihrer Geschäftsprozesse, geringere Projektrisiken, bessere Kostenkontrolle sowie die Sicherstellung, dass Ihr ERP-System Ihre tatsächlichen Geschäftsanforderungen erfüllt.

Ein ERP-Projekt beginnt mit einer detaillierten Prozessanalyse und der Definition von Anforderungen. Anschließend erfolgt die neutrale ERP-Auswahl und die Unterstützung bei Vertragsverhandlungen. Abschließend begleitet der Berater die Einführung bis zum erfolgreichen Go-live, immer im Interesse Ihres Unternehmens.

Unabhängige ERP-Berater übernehmen eine neutrale Steuerungs- und Moderationsfunktion. Sie unterstützen beim Testmanagement, überwachen die Datenmigration und sorgen für eine transparente, effiziente Implementierung, um Ihre Projektziele zu erreichen.

 

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