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ERP Information Eggert 2: Risiken bei der ERP-Auswahl

Risiken und Herausforderungen bei der ERP-Auswahl (Teil 1)

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Dr. Harald Dreher By Published: Mai 6, 2024 9 Minuten Lesezeit PDF download imagePDF Herunterladen

Risiken und Herausforderungen bei der ERP-Auswahl (Teil 1)

Ein praxisorientierter Leitfaden

In diesem Beitrag werden die Risiken und Herausforderungen bei der Auswahl und Beratung von ERP-Lösungen in einem Unternehmen erörtert. Von der Identifizierung der Notwendigkeit einer neuen ERP-Lösung bis zur Auswahl des richtigen Anbieters werden die verschiedenen Phasen eines ERP-Projekts und die damit verbundenen Risiken dargestellt.

Dieser Artikel wurde zuerst veröffentlicht im Magazin "ERP Information" Ausgabe 2 2023.

 

In unserem Leitfaden erfahren Sie:

  • Welche Vorarbeit Sie für die ERP-Auswahl leisten müssen
  • Wie Sie Risiken für eine falsche ERP-Auswahl verringern
  • Wie Sie Ihr ERP-Projekt-Team zusammenstellen und erfolgreich leiten.

 

Warum Unternehmen den Bedarf an einer neuen ERP-Lösung oft falsch einschätzen

Der erste kritische Schritt ist die Feststellung, ob überhaupt eine neue ERP-Lösung notwendig ist.

Typische Risiken:

  • falsche Einschätzung des tatsächlichen Bedarfs

  • mangelnde Ausrichtung an der Unternehmensstrategie

  • unzureichende Analyse bestehender Systeme

Um diese Fehler zu vermeiden, empfiehlt sich ein strukturierter Ansatz mit klar definierten Analyseschritten.

 


 

Bestandsaufnahme: Systeme und Prozesse objektiv bewerten

Eine vollständige Bestandsaufnahme bildet die Grundlage jeder Entscheidung. Sie umfasst:

  • technische und prozessuale Analyse bestehender Systeme

  • Bewertung von Effizienz und Effektivität

  • systematische Dokumentation der Ergebnisse

Ergänzend sollten Schwachstellen und Verbesserungspotenziale identifiziert werden – etwa über Mitarbeiterinterviews, KPI-Analysen oder Markttrends.

 


 

Projektumfang klar definieren: In-Scope vs. Out-of-Scope

Ein häufiges Risiko in ERP-Projekten ist ein unscharfer Scope.
Die klare Abgrenzung der Projektinhalte verhindert spätere Missverständnisse und unnötige Kosten.

Elemente eines klaren Scopes:

  • eindeutige In-Scope-Definition

  • bewusste Out-of-Scope-Grenzen

  • Dokumentation für alle Stakeholder

Diese Transparenz schafft eine stabile Grundlage für die weitere Planung.

 


 

Kosten-Nutzen-Analyse: Wirtschaftlichkeit messbar machen

Eine professionell durchgeführte ROI-Analyse zeigt, ob eine ERP-Einführung wirtschaftlich sinnvoll ist.
Bewertet werden:

  • Investitionskosten

  • laufende Betriebskosten

  • erwartete finanzielle und operative Vorteile

Diese Analyse wird später zur Entscheidungsgrundlage für die Geschäftsleitung.

 


 

Fundierte Entscheidungsvorlage für das Management

Alle Erkenntnisse sollten in einer strukturierten Entscheidungsvorlage zusammenfließen.

Sie enthält:

  • Bedarfsbegründung

  • identifizierte Schwachstellen

  • definierten Projektumfang

  • Kosten-Nutzen-Analyse

  • klare Empfehlung

Unternehmen, die diesen Schritt überspringen, riskieren Fehlentscheidungen mit erheblichem finanziellen Schaden.

 


 

Anforderungen priorisieren: Was ist wirklich wichtig?

Nach der Bedarfsfeststellung folgt die systematische Priorisierung der Anforderungen.

Ziel ist eine nachvollziehbare Gewichtung nach:

  • Relevanz

  • Nutzen

  • strategischer Bedeutung

Nur mit klar priorisierten Anforderungen lässt sich der ERP-Markt gezielt analysieren.

 


 

Marktforschung & Anbieterbewertung: Struktur statt Bauchgefühl

Die ERP-Landschaft ist komplex. Eine professionelle Anbieterbewertung reduziert Risiken erheblich.

Wichtige Kriterien:

  • Funktionsumfang

  • Branchenexpertise

  • Implementierungserfahrung

  • Kostenmodell

  • Kundenzufriedenheit

Mit Bewertungsmatrizen lassen sich Anbieter transparent vergleichen.

 


 

Entscheidung & Implementierungsplanung

Bei der finalen Auswahl sollte das Unternehmen alle Stakeholder einbeziehen und Vor- und Nachteile abwägen. Anschließend wird ein detaillierter Projektplan erstellt, der umfasst:

  • Projektphasen

  • Ressourcen

  • Rollen

  • Zeitpläne

Ein strukturierter Plan minimiert Überraschungen und Projektverzögerungen.

 


 

Teamzusammenstellung: Ein unterschätztes, aber kritisches Risiko

Ein ERP-Projekt scheitert selten an Software – aber häufig am Projektteam.

Empfehlungen zur Risikominimierung:

  • klare Rollen und Verantwortlichkeiten

  • Teammitglieder nach Fachwissen, Erfahrung und Kommunikationsfähigkeit auswählen

  • Bewertungsmatrizen für objektive Entscheidungen nutzen

Die Auswahl eines starken Teams erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit signifikant.

 


 

Kommunikation im Projekt: Transparenz als Erfolgsfaktor

Eine offene, regelmäßige Kommunikation ist entscheidend.

Hilfreich sind:

  • feste Meeting-Rhythmen

  • Projektinformationssysteme

  • klare Eskalationswege

Nur so bleiben alle Beteiligten auf dem aktuellen Stand.

 


 

Monitoring & Anpassung: Risiken früh erkennen

Regelmäßige Überprüfungen helfen dabei:

  • Projektziele zu prüfen

  • Risiken zu identifizieren

  • Gegenmaßnahmen einzuleiten

Strukturiertes Risikomanagement verhindert Überraschungen.

 


 

Change Management: Akzeptanz sichern

Damit das neue System angenommen wird, braucht es:

  • Kommunikationsstrategien

  • Schulungen

  • begleitende Supportstrukturen

Fehlt dieses Fundament, scheitert selbst die beste Software.

 


 

Teamkultur & Motivation

Teamgeist entscheidet.

Empfehlungen:

  • Teambuilding

  • Anerkennung von Ergebnissen

  • transparenter Austausch

Starke Teams liefern starke ERP-Projekte.

 


 

Fazit: Struktur schlägt Bauchgefühl

Unternehmen, die strukturiert vorgehen, reduzieren Risiken massiv und erhöhen die Chance auf ein erfolgreiches ERP-Projekt.

Unklare Bedarfe, fehlende Priorisierung oder eine schwache Teamzusammenstellung führen dagegen häufig zu hohen Kosten und langfristigen Problemen.

 

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