Risiken und Herausforderungen bei der ERP-Auswahl (Teil 1) Ein ...
Ein praxisorientierter Leitfaden
In diesem Beitrag werden die Risiken und Herausforderungen bei der Auswahl und Beratung von ERP-Lösungen in einem Unternehmen erörtert. Von der Identifizierung der Notwendigkeit einer neuen ERP-Lösung bis zur Auswahl des richtigen Anbieters werden die verschiedenen Phasen eines ERP-Projekts und die damit verbundenen Risiken dargestellt.
Dieser Artikel wurde zuerst veröffentlicht im Magazin "ERP Information" Ausgabe 2 2023.
In unserem Leitfaden erfahren Sie:
Der erste kritische Schritt ist die Feststellung, ob überhaupt eine neue ERP-Lösung notwendig ist.
Typische Risiken:
falsche Einschätzung des tatsächlichen Bedarfs
mangelnde Ausrichtung an der Unternehmensstrategie
unzureichende Analyse bestehender Systeme
Um diese Fehler zu vermeiden, empfiehlt sich ein strukturierter Ansatz mit klar definierten Analyseschritten.
Eine vollständige Bestandsaufnahme bildet die Grundlage jeder Entscheidung. Sie umfasst:
technische und prozessuale Analyse bestehender Systeme
Bewertung von Effizienz und Effektivität
systematische Dokumentation der Ergebnisse
Ergänzend sollten Schwachstellen und Verbesserungspotenziale identifiziert werden – etwa über Mitarbeiterinterviews, KPI-Analysen oder Markttrends.
Ein häufiges Risiko in ERP-Projekten ist ein unscharfer Scope.
Die klare Abgrenzung der Projektinhalte verhindert spätere Missverständnisse und unnötige Kosten.
Elemente eines klaren Scopes:
eindeutige In-Scope-Definition
bewusste Out-of-Scope-Grenzen
Dokumentation für alle Stakeholder
Diese Transparenz schafft eine stabile Grundlage für die weitere Planung.
Eine professionell durchgeführte ROI-Analyse zeigt, ob eine ERP-Einführung wirtschaftlich sinnvoll ist.
Bewertet werden:
Investitionskosten
laufende Betriebskosten
erwartete finanzielle und operative Vorteile
Diese Analyse wird später zur Entscheidungsgrundlage für die Geschäftsleitung.
Alle Erkenntnisse sollten in einer strukturierten Entscheidungsvorlage zusammenfließen.
Sie enthält:
Bedarfsbegründung
identifizierte Schwachstellen
definierten Projektumfang
Kosten-Nutzen-Analyse
klare Empfehlung
Unternehmen, die diesen Schritt überspringen, riskieren Fehlentscheidungen mit erheblichem finanziellen Schaden.
Nach der Bedarfsfeststellung folgt die systematische Priorisierung der Anforderungen.
Ziel ist eine nachvollziehbare Gewichtung nach:
Relevanz
Nutzen
strategischer Bedeutung
Nur mit klar priorisierten Anforderungen lässt sich der ERP-Markt gezielt analysieren.
Die ERP-Landschaft ist komplex. Eine professionelle Anbieterbewertung reduziert Risiken erheblich.
Wichtige Kriterien:
Funktionsumfang
Branchenexpertise
Implementierungserfahrung
Kostenmodell
Kundenzufriedenheit
Mit Bewertungsmatrizen lassen sich Anbieter transparent vergleichen.
Bei der finalen Auswahl sollte das Unternehmen alle Stakeholder einbeziehen und Vor- und Nachteile abwägen. Anschließend wird ein detaillierter Projektplan erstellt, der umfasst:
Projektphasen
Ressourcen
Rollen
Zeitpläne
Ein strukturierter Plan minimiert Überraschungen und Projektverzögerungen.
Ein ERP-Projekt scheitert selten an Software – aber häufig am Projektteam.
Empfehlungen zur Risikominimierung:
klare Rollen und Verantwortlichkeiten
Teammitglieder nach Fachwissen, Erfahrung und Kommunikationsfähigkeit auswählen
Bewertungsmatrizen für objektive Entscheidungen nutzen
Die Auswahl eines starken Teams erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit signifikant.
Eine offene, regelmäßige Kommunikation ist entscheidend.
Hilfreich sind:
feste Meeting-Rhythmen
Projektinformationssysteme
klare Eskalationswege
Nur so bleiben alle Beteiligten auf dem aktuellen Stand.
Regelmäßige Überprüfungen helfen dabei:
Projektziele zu prüfen
Risiken zu identifizieren
Gegenmaßnahmen einzuleiten
Strukturiertes Risikomanagement verhindert Überraschungen.
Damit das neue System angenommen wird, braucht es:
Kommunikationsstrategien
Schulungen
begleitende Supportstrukturen
Fehlt dieses Fundament, scheitert selbst die beste Software.
Teamgeist entscheidet.
Empfehlungen:
Teambuilding
Anerkennung von Ergebnissen
transparenter Austausch
Starke Teams liefern starke ERP-Projekte.
Unternehmen, die strukturiert vorgehen, reduzieren Risiken massiv und erhöhen die Chance auf ein erfolgreiches ERP-Projekt.
Unklare Bedarfe, fehlende Priorisierung oder eine schwache Teamzusammenstellung führen dagegen häufig zu hohen Kosten und langfristigen Problemen.
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